Mehr Hagen wagen – Auftakt zur 57. Assistententagung Öffentliches Recht

Juwiss-Redaktion

Es ist endlich wieder soweit: Die 57. Assistententagung Öffentliches Recht startet heute an der FernUniversität in Hagen. Dieses Jahr diskutiert der wissenschaftliche Nachwuchs im Öffentlichen Recht über „Rechtskultur und Globalisierung“. Der JuWissBlog, der selbst aus der 52. Assistententagung in Hamburg heraus entstand, begleitet die Tagung laufend unter anderem mit einem Live-Blog, Fotos und wird über den Tagungszeitraum hinweg Interviews mit dem Festredner der Eröffnungsveranstaltung und den Diskutanten der Podiumsdiskussion posten. Reinschauen lohnt sich also!

In der „Stadt der FernUniversität“ diskutieren die „jungen Staatsrechtslehrer*innen“ nun bis Freitag über Universal­werte in einer vom Globalisierungs- und Harmonisierungs­trend erfassten Welt. Gibt es in diesen Zeiten überhaupt noch Universalwerte oder ist Abschottung und Nationalismus in Zeichen von Brexit, Trump und Rechtspopulismus das Mittel der Wahl?  Sind Gemeinwerte wie Menschen- und Bürger­rechte, Demokratie, Rechts­staat und Gewalten­teilung durch die absolute Mehrheit der Staaten­gemeinschaft noch vertreten?

Internationale Verflechtungen tragen zur Bildung zwischen­staatlicher Bündnisse sowie zur Zusammen­führung der Staaten­gemeinschaft durch inklusiv formulierte völker­rechtliche Verträge dazu bei. Staaten bringen ihren Widerstand gegen die Globalisierung des Rechts bisweilen deutlich zum Ausdruck und legen die vermeintlich universalen Formulierungen unter Berufung auf ihre Rechtskultur sehr unterschiedlich aus. Das Resultat dieser Prozesse ist eine Vielzahl an Interpre­tationen, die ein universales Werte­verständnis nicht möglich erscheinen lässt, woraus wiederum eine Irrationalität der Rechts­entwicklung folgt, die die gegenläufigen Tendenzen der Rechts­vereinheitlichung einerseits und der Rechts­divergenz andererseits umfasst. Gibt es ein Europa der Einheit, von mehreren Geschwindigkeiten oder reißen die momentan sehr stark wahrnehmbaren zentrifugalen Kräfte dieses sogar langfristig auseinander? Wie wirkt sich Renationalisierung und Integration auf die nationalen Rechtssysteme aus?

Ein kurzer Auszug aus dem Programm: Beginnen wird die Tagung mit dem traditionellen Eröffnungsabend. Den Festvortrag hält dort der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgerichts Udo Di Fabio zum Thema: „Das Recht der Weltgesellschaft: Ambivalenzen der Globalisierung“. Nach dem wissenschaftlichen Programm am Mittwoch diskutieren bei der Podiumsdiskussion der ehemalige Präsident des Europäischen Parlamentes Klaus Hänsch, der Hamburger Rechtswissenschaftlicher Markus Kotzur sowie der Bundestagesabgeordnete und Vorsitzende des NSA-Untersuchungsausschusses Patrick Sensburg zum Thema „Die Europäische Union: Wirtschaftsgemeinschaft, Wertegemeinschaft, Kulturgemeinschaft?“. Am Donnerstag trifft nach dem Rahmenprogramm im Rahmen des Regionalen Abends Industriecharme des Ruhrgebietes auf westfälische Küche. Die Tagung beschließen wird der festliche Abschlussabend im Casino Hohensyburg.

Wir freuen uns auf eine spannende Tagung!

ATÖR2017, Hagen
Nächster Beitrag
Vier Fragen an Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hänsch, Präsident des Europäischen Parlaments a.D.
Vorheriger Beitrag
A little less „protection elsewhere“, a little more protection solution

Ähnliche Beiträge

von SEBASTIAN PIECHA Save the date: 21. bis 24. Februar 2017 Die Teilnehmer der letzten Assistententagung in Mainz wissen es schon: Die nächste und mittlerweile 57. Assistententagung Öffentliches Recht wird 2017 erstmals in der westfälischen Metropole Ruhr am Rande des Sauerlands, an der FernUniversität in Hagen stattfinden. Wir sind sehr…
Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.