Vier Fragen an… Prof. Dr. Gerhard Robbers

von JUWISS-REDAKTION

imageDie 56. Assistententagung Öffentliches Recht wird gerade mit dem traditionellen Eröffungsabend an geschichtsträchtiger Stelle, dem Frankurter Hof, eingeleitet – und der JuWissBlog setzt seine Reihe mit Fragen an die Vortragenden des heutigen Abends fort mit vier Fragen an Prof. Dr. Gerhard Robbers, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz.

Welche Assoziationen kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie an das Thema der diesjährigen Assistententagung – „Pfadabhängigkeit hoheitlicher Ordnungsmodelle“ – denken?

In der Politik und auch im Recht auch muss man sich immer den Kopf frei halten für Alternativen und neue Möglichkeiten.

Im Rahmen der diesjährigen Assistententagung werden auch Fragen nach den Bedingungen und Grenzen des Konzepts der Pfadabhängigkeit gestellt. Wie bewerten Sie die rechtswissenschaftliche Relevanz des Topos „Pfadabhängigkeit“?

Dass sich die diesjährige Assistententagung des Themas annimmt zeigt, wie modern und aktuell die Fragestellung ist. Das Recht lebt auch davon, dass immer wieder Grundsatzfragen thematisiert werden.

Seit Ende Dezember 2015 bietet das rheinland-pfälzische Justizministerium Rechtskundeunterricht für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive an. Sie selbst haben sogar die erste Unterrichtseinheit übernommen. Im Zeichen des Erhalts bestehender Ordnungsmodelle – was sind die zentralen Eckpunkte der deutschen Rechtsordnung, die sie vermittelt haben und die es im Rahmen dieses Unterrichts auch weiterhin zu vermitteln gilt?

Das Projekt „Unsere Werte gemeinsam leben“ soll Flüchtlingen mit Bleibeperspektive einen frühen Überblick über das anbieten, was unsere offene, demokratische Gesellschaft auszeichnet und verlangt.

Im Mittelpunkt des Projekts stehen zentrale Fragen wie der Aufbau und die Funktion der Europäischen Union, unser föderales System, der Staatsaufbau mit seinen wichtigsten Organen, aber gerade auch unsere Grundwerte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung von Mann und Frau und Toleranz.

Welchen Themen, welchen methodischen Herausforderungen sollten sich die auf der Assistententagung versammelten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öffentlichen Rechts zuwenden?

Ich gebe da keine Hinweise. Ich vertraue auf die Kreativität und Unvoreingenommenheit junger Wissenschaftler. Ich möchte von diesem Potenzial lernen und erhoffe mir meinerseits Anregungen, Kritik und neue Impulse.

 

56. Assistententaguzng Öffentliches Recht, ATÖR 2016, Gerhard Robbers, Mainz
Nächster Beitrag
Sechs Fragen an… Prof. Dr. Uwe Volkmann
Vorheriger Beitrag
Sechs Fragen an… Dr. Lars Brocker

Ähnliche Beiträge

von dem Organisationsteam der 56. Assistententagung Öffentliches Recht Vor genau zwanzig Jahren war die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz zuletzt Austragungsort der Assistententagung Öffentliches Recht. Im Jahr 1996 diskutierten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über das Thema „Herausforderungen an das Recht der Informationsgesellschaft“. Im nächsten Jahr kommt es in der Stadt des Buchdrucks…
Weiterlesen
vom Organisationskomitee der 56. Assistententagung Öffentliches Recht Nach der großartigen 55. Assistententagung in Augsburg hat der Tagungsgong seinen Weg wohlbehalten nach Mainz gefunden. Das Mainzer Team ist bereits voll in die Planung der 56. Assistententagung eingestiegen und kann erste Informationen bekanntgeben: Die Tagung wird im nächsten Jahr vom 08. bis…
Weiterlesen
von JUWISS-REDAKTION Pfadabhängigkeit – auch die Geschichte und Entwicklung der Assistententagung Öffentliches Recht lässt sich aus dieser Analyseperspektive deuten. Sucht man neben dem Startpunkt im Jahre 1961 auch Wegpunkte, um tatsächlich von Pfadabhängigkeit sprechen zu können, so fallen die Entscheidung für ein gemeinsames Oberthema oder für die Kooperation mit einem…
Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.