Anders als in den Jahren zuvor hatte sich am Ende der 57. Assistententagung an der Fernuni Hagen trotz aller Appelle erstmals kein neues Team zur Organisation der nächsten ATÖR gefunden. Wir Regensburger Teilnehmerinnen an der 57. ATÖR kamen zunächst als Teil eines inoffiziellen, universitätsübergreifenden Rettungsorganisationsteams, das im Notfall die Assistententagung Öffentliches Recht am Leben erhalten sollte, zurück aus Hagen. Dennoch beschlossen wir, noch einen letzten internen Mobilisierungsversuch zu starten, um die Tagung in Regensburg auszurichten.
Mit Erfolg: Aus den Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der öffentlich-rechtlichen Lehrstühle der Uni Regensburg fand sich spontan ein fünfköpfiges Team, das bereit und motiviert war, die 58. ATÖR gemeinsam zu organisieren. Durch einen Anruf bei den Vorausrichtern im Ruhrgebiet wurde die zunächst fixe Idee, die ATÖR nach 1968 und 1992 zum dritten Mal und genau 50 Jahre nach der ersten Assistententagung wieder nach Regensburg zu holen, unter dem #RegensburgRettet Realität. Nach einem Moment großer Freude, folgte – frei nach der Marvel’schen Weisheit – schnell das Gefühl großer Verantwortung. Die 58. Assistententagung sollte unbedingt, genauso wie die Hagener Tagung und all die anderen Tagungen in den Jahren zuvor, der Tradition und dem Ansehen der „Kleinen Staatsrechtslehrertagung“ gerecht werden.
Einen Überblick über das, was wir uns im Einzelnen für Euch ausgedacht haben, bietet dieser Werkstattbericht:
Das Thema „Richterliche Abhängigkeit – Rechtsfindung im Öffentlichen Recht“
Unter dem von uns gewählten – verfassungsrechtlich provokanten – Titel „Richterliche Abhängigkeit – Rechtsfindung im Öffentlichen Recht“ wird die Regensburger Tagung vom 20.-23.02.2018 ein Augenmerk auf die Arbeit der Richterinnen und Richter im Öffentlichen Recht legen. Insbesondere ist das Ziel der 58. Assistententagung, die Quelle „Gerichtsentscheidung“, mit der jede und jeder in der Rechtswissenschaft Tätige tagtäglich arbeitet, in ihrer Entstehung und in ihren Auswirkungen auf Gesellschaft und Rechtswissenschaft wissenschaftlich zu beleuchten und kritisch zu hinterfragen. Auf unseren Call for Papers hin durften wir im November 2017 zahlreiche Einsendungen zu den verschiedensten Facetten dieses Themas lesen und mussten uns der schwierigen Aufgabe stellen, aus all den spannenden Exposés ein inhaltlich und thematisch ausgewogenes Programm zusammenzustellen. Das fertige (wissenschaftliche) Programm der Regensburger Tagung findet Ihr bereits unter www.assistententagung.de. Uns freut besonders, dass wir in den 14 ausgewählten Vorträgen die unterschiedlichen Teilgebiete des Öffentlichen Rechts abbilden können.
Der Ablauf der Tagung
Auch bei der 58. Assistententagung Öffentliches Recht werden die schon traditionellen Komponenten im Ablauf im Wesentlichen erhalten bleiben.
Eine wichtige Neuerung findet sich allerdings gleich zu Beginn des Programms: Neben der Zusammenkunft des Arbeitskreises junger Völkerrechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden sich erstmals auch die „jungen Sozialrechtwissenschaftler*innen“ im Vorfeld der Tagungseröffnung treffen. Die aus diesem Aufruf im JuWissBlog entstandene Gruppe freut sich sicherlich noch über weitere Interessierte.
Im Anschluss wird die 58. Assistententagung Öffentliches Recht am 20.02.2018 feierlich mit einigen Grußworten und einer einstimmenden Festrede des Regensburger Emeritus Prof. Dr. em. Udo Steiner, Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D. eröffnet. Danach besteht natürlich bei einem Empfang schon die erste Gelegenheit zum Austausch unter den Tagungsteilnehmern und -teilnehmerinnen. Am Mittwochmorgen beginnt dann – nach dem Läuten des Tagungsgongs – das Vortragsprogramm, mit den bereits angesprochenen interessanten und erkenntnisreichen Referaten und ausreichender Möglichkeit zur leidenschaftlichen wissenschaftlichen Debatte. Ebenfalls zur Diskussion einladen wird die geplante Podiumsdiskussion zum leider sehr aktuellen Thema „Verfassungsgerichte unter Druck? – Sprachrohr der Mehrheit oder Wahrer der Verfassung“, zu der wir ein namhaftes Podium aus dem In- und Ausland vor historischer Kulisse in der Regensburger Altstadt erwarten.
Ein neben dem wissenschaftlichen Schwerpunkt der Tagung beliebter Teil der ATÖR ist natürlich das kulturelle Rahmenprogramm. Auch hier ist Regensburg ein dankbarer Tagungsort – eine geschichtsträchtige Stadt, deren Altstadt der größte mittelalterliche Stadtkern Deutschlands und UNESCO-Welterbe ist und die obendrein eine der höchsten Kneipendichten Deutschlands aufweist. Wie auch in den letzten Jahren werdet Ihr am Donnerstag- und Freitagabend – neben dem Rahmenprogramm am Nachmittag des Mittwochs – die ausgiebige Möglichkeit haben die kulinarischen und gastlichen Vorzüge der Oberpfalz kennenzulernen.
Eine herzliche Einladung nach Regensburg!
Ihr seht, die Regensburger Assistententagung hat wissenschaftlich und gesellschaftlich so einiges zu bieten und wir freuen uns ungemein, Euch im Februar 2018 in unserer schönen Universitätsstadt zu begrüßen. In diesem Sinne: Bis bald in der Oberpfalz!
Die Anmeldung zur 58. Assistententagung ist seit 13.12.2017 unter www.assistententagung.de verfügbar. Die Teilnahme ist auf 200 Plätze begrenzt.