Editorial zum JuWiss-Schreibwettbewerb: Digitalisierung und Recht

von FELIX WÜRKERT, TINA WINTER und ANIKA KLAFKI

foto-wuerkerttinawinterAnika Klafki (512x640)

Fünf Mal werden wir noch wach, heißa, dann ist JuWiss-Tag! Die Vorfreude ist kaum noch auszuhalten: am Samstag ist es soweit und wir werden mit über 80 Teilnehmer*innen aus 20 verschiedenen deutschen Fakultäten und Forschungseinrichtungen über „Digitalisierung und Recht“ diskutieren. Um Euch schon jetzt auf das Tagungsthema einzustimmen, findet diese Woche ein Schreibwettbewerb dazu statt. Wir haben die drei besten Beiträge ausgewählt. Der Autor, dessen Post innerhalb von 24 Stunden am häufigsten geklickt wird, gewinnt ein Ticket zur 57. Assistententagung in Hagen!

Schon jetzt leben wir in einer „digitalen Welt“, aus der Computer, mobile Endgeräte und das Internet nicht mehr wegzudenken sind. Immer mehr Prozesse und Arbeitsschritte, die früher von Menschen ausgeführt wurden, laufen heute automatisiert auf der Grundlage von Algorithmen ab. Das Recht, dem die Aufgabe zukommt, gesellschaftliche Entwicklungen hoheitlich zu steuern, ist daher zunehmend mit Informations- und Kommunikationstechnik (kurz: ICT) befasst.

Xenofon Kontargyris hat das derzeitige Regelungsgeflecht kritisch analysiert und plädiert in seinem morgigen Post für einen ganzheitlicheren Ansatz in der ICT-Regulierung. Das derzeitige Recht ist stark fragmentiert und in vielen Bereichen nicht hinreichend aufeinander bezogen. Xenofon Kontargiris fordert daher neben der „horizontalen Interdisziplinarität“, die den Einbezug anderer Fachwissenschaften umfasst, auch die „vertikale Interdisziplinarität“, also die Abstimmungen von ICT-Regelungen in den verschiedenen Fachbereichen innerhalb der Rechtswissenschaft.

Die zunehmende Digitalisierung wird – aller Voraussicht nach – auch die juristische Ausbildung betreffen. Daniel Mattig leistet hier Pionierarbeit und skizziert in seinem Blogpost am Mittwoch den Lehrplan für ein neues Wahlfach „Legal Technology“. Dazu definiert und kategorisiert er zunächst die verschiedenen Anwendungsfelder von Legal Technology. Anschließend nennt er drei Gründe, warum Studierende sich mit der Thematik vertieft auseinandersetzen sollten. Schließlich stellt er ein Lehrprojekt mit konkreten praktischen und theoretischen Lerneinheiten zur Diskussion.

Am Donnerstag wird sich Christian Djeffal schließlich mit den Implikationen der Digitalisierung für die Regierungs- und Verwaltungstätigkeit auseinandersetzen. Anhand des xGovernment n.0 erläutert er den Trend zur „Informatisierung der Begriffe“ durch die vermehrte Nutzung von Präfixen und Versionsnummern. Er exemplifiziert an Hand der neuen digitalen Semantik sowohl die Wandelbarkeit als auch die Informatisierung der Gesellschaft im digitalen Zeitalter.

Der Post mit den meisten Klicks innerhalb von 24 Stunden gewinnt! Also sagt all euren Freund*innen, Bekannten und Verwandten Bescheid, um Eurem Favoriten das Freiticket zur Assistententagung 2017 in Hagen zu sichern! Selbstverständlich sind entgeltlich erworbene oder automatisiert generierte Klicks im Rahmen dieses Wettbewerbs unzulässig und führen zum Ausschluss des betreffenden Wettbewerbers. Wir wünschen allen drei Teilnehmern viel Erfolg und freuen uns schon auf die Preisverleihung auf dem JuWissDay 2016 am Samstag an der Bucerius Law School in Hamburg.

Anika Klafki, Christian Djeffal, Daniel Mattig, Digitalisierung und Recht, Felix Würkert, Hamburg, Junge Wissenschaft im Öffentlichen Recht, Tagung, Tina Winter, Xenofon Kontargyris
Nächster Beitrag
From effective to efficient regulation of ICT (2): the big leap towards embracing vertical, apart from horizontal, interdisciplinarity
Vorheriger Beitrag
Service am Montag

Ähnliche Beiträge

Die Anmeldung zur JuWiss-Tagung „Freihandel vs. Demokratie“ am 24. April 2015 im Europäischen Haus in Berlin ist hier noch möglich. Die Zahl der Teilnehmer/innen ist begrenzt. Wir bitten um einen Unkostenbeitrag in Höhe von 10 €. Im Vortragsprogramm prallen Sichtweisen von jungen Wissenschaftler/innen aufeinander und werden von Professor/innen kommentiert. Eine Podiumsdiskussion von Praktiker/innen schließt die Tagung…
Weiterlesen
von ANIKA KLAFKI Die Krankenhausfinanzierung in Deutschland steckt in der Krise. Obwohl sich Überkapazitäten in ländlichen Regionen hartnäckig halten, besteht gleichzeitig ein Investitionsdefizit, das sich langfristig negativ auf die Qualität der Krankenhausversorgung auswirken wird. Das duale Finanzierungssystem zwischen Ländern und Krankenkassen ist angesichts der gegenläufigen Interessen der Finanzierungsträger wenig geeignet,…
Weiterlesen

Sozialrechtler*innen – wo seid ihr?

Andrea Kießling und Anika Klafki
von ANDREA KIEßLING und ANIKA KLAFKI In letzter Zeit wird zunehmend die Situation der Sozialrechtswissenschaft beklagt: Lehrstühle werden nicht wieder entsprechend besetzt und die sozialrechtliche Forschung verliert dadurch an Bedeutung. Befürchtet wird, dass mittelfristig deswegen der Nachwuchs fehlen wird, um die noch bestehenden Lehrstühle zu besetzen. (mehr …)
Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.